Nach 2021 untersucht das CRES zum dritten Mal Daten von Zwangsversteigerungen, die durch den Kooperationspartner Dein-Immocenter über die gängigen Portale ermittelt wurden. Nunmehr stehen auch genug Daten zur Verfügung, um die Entwicklungen der drei vergangenen Jahre in Gesamtschau zu betrachten.
Kernerkenntnisse zusammengefasst
- Die Anzahl der Zwangsversteigerungen hat im Jahr 2022 gegenüber 2021 um rund 13% abgenommen, während 2021 zu 2020 fast konstante Entwicklungen zeigte.
- Die Verteilung nach Objektarten ist langfristig stabil. Der größte Anteil an Zwangsversteigerungen entfällt auf Ein- und Mehrfamilienhäuser. Diese machen weiterhin mehr als die Hälfte aller registrierten Daten aus.
- Die Zahlen der Top7-Städte verhalten sich gegen den Gesamttrend. Besonders in Berlin, Hamburg und München haben Zwangsversteigerungen teilweise deutlich zugenommen.
- Weiterhin bildet Nordrhein-Westfalen in der Gesamtschau und wirtschaftlich schwacher Bundesländer in der einwohnerbezogenen Sicht einen deutlichen Unterschied zum Rest der Gruppe ab.
- Die durch Sachverständige ermittelten Verkehrswerte haben sich deutlich um 30% gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Damit steigt trotz der geringeren Anzahl an Versteigerungsterminen der Gesamtumsatz.
- Zwischen Angebotspreisen in Immobilienportalen und den ermittelten Verkehrswerten bestehen hohe Differenzen, die mit der wirtschaftlichen Situation und der Anspannung der Immobilienmärkte vergleichbar sind. Geringe Unterschiede (20%) ergeben sich in Berlin. Im Sachsen ist der Abschlag mit 40% doppelt so hoch.
Datengrundlage
Die verwendeten Daten stammen aus Internetrecherchen von Dein-Immocenter und enthalten damit auch gängige Portale wie ZVG, Versteigerungspool oder Hanmark. Die Daten werden kontinuierlich heruntergeladen. Anhand der Versteigerungstermine wurden datumsbezogene, zum Beispiel monatliche, Auswertungen durchgeführt. Teilweise wur-den Angebotsdaten der gängigen Internetportale wie Immoscout, Immonet oder Immowelt hinzugezogen, um Vergleiche mit üblichen Angeboten von Kaufpreisen und Mieten für Immobilien zu erhalten. Um Doubletten zu vermeiden, wurden die Eingangsdaten auf Doppelzählungen korrigiert. Kartendarstellungen wurden mit Hilfe von Daten aus Bing und Tomtom erstellt.
Gesamtentwicklung in Zahlen
Wie im Vorjahr zeigt die folgende Abbildung die wesentliche Entwicklungsrichtung der Zwangsversteigerungen.
Versteigerungszahlen nach Bundesländern im Jahresvergleich
Die Jahresvergleiche zeigen in den Bundesländern große Schwankungen der Versteigerungszahlen:
Hier finden Sie den aktuellen Report Zwangversteigerungen Immobilien auch als PDF zum Download.