Marktreport Zwangsversteigerungen 2023

Nach 2021 und 2022 untersucht das CRES zum vierten Mal Daten von Zwangsversteigerungen, die durch den Kooperationspartner Dein-Immocenter über die gängigen Portale ermittelt wurden.

Kernerkenntnisse zusammengefasst

  • 2023 ist die Anzahl an Zwangsversteigerungen wieder leicht angestiegen und liegt mit bundesweit 29.776 Terminen im Mittel der Vorjahre und ca. 7,9% über den Zahlen des Vorjahres.
  • Die Entwicklung verdeutlicht die Robustheit des privaten Immobilienmarktes in Deutschland aufgrund langfristiger Finanzierungsmodelle. Bleiben die Zinsen jedoch mittel- bis langfristig auf hohem Niveau, so kann dies zunehmende Versteigerungszahlen bewirken.
  • Ein steigender Trend ist bei Teilungsversteigerungen zu beobachten. Diese haben sich in den letzten 3 Jahren um gut 10 Prozentpunkte erhöht. In 2023 handelte es sich bei mehr als jeder dritten Zwangsversteigerung um eine Teilungsversteigerung.
  • Die Verteilung nach Objektarten ist langfristig stabil. Der größte Anteil an Zwangsversteigerungen entfällt weiterhin auf Ein- und Mehrfamilienhäuser. Diese machen immer noch mehr als die Hälfte aller registrierten Daten aus.
  • Die Zahlen der Top7-Städte verhalten sich gegen den Gesamttrend. In diesem Jahr hat besonders in Köln die Anzahl der Versteigerungstermine deutlich zugenommen.
  • Insgesamt machen Teilungsversteigerungen 37,4% aller Termine aus.
  • Weiterhin zeigen sich in Nordrhein-Westfalen in der Gesamtschau und innerhalb der Gruppe wirtschaftlich schwacher Bundesländer in der einwohnerbezogenen Sicht deutliche Unterschiede zum Rest der Länder.
  • Zwischen Angebotspreisen in Immobilienportalen und den ermittelten Verkehrswerten bestehen weiterhin hohe Differenzen. Der Abstand der angesetzten Werte zu den Angaben in Immobilienportalen hat jedoch 2023 abgenommen. Dies könnte ein Effekt der abkühlenden Immobilienpreisentwicklung sein.

Datengrundlage

Die verwendeten Daten stammen aus Internetrecherchen von Dein-Immocenter und enthalten damit auch gängige Portale wie ZVG, Versteigerungspool oder Hanmark. Datengrundlage bilden dabei alle von den Amtsgerichten veröffentlichten Zwangsversteigerungstermine im Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023. Die Daten werden kontinuierlich heruntergeladen. Anhand der Versteigerungstermine wurden datumsbezogene, zum Beispiel monatliche, Auswertungen durchgeführt. Teilweise wurden Angebotsdaten der gängigen Internetportale wie Immoscout, Immonet oder Immowelt hinzugezogen, um Vergleiche mit üblichen Angeboten von Kaufpreisen und Mieten für Immobilien zu erhalten. Um Doubletten zu vermeiden, wurden die Eingangsdaten auf Doppelzählungen korrigiert. Kartendarstellungen wurden mit Hilfe von Daten aus Bing und Tomtom erstellt.

Gesamtentwicklung in Zahlen

Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Zwangsversteigerungen in Zahlen im langfristigen Vergleich. Die saisonalen Schwankungen der Vergangenheit setzen sich fort. Auch wenn der Gesamttrend über die lange Laufzeit nach unten zeigt (rote Linie), haben sich die Versteigerungstermine in 2023 wieder leicht erhöht. Der Monatsdurchschnitt liegt 2023 bei 2.481 Versteigerungsterminen, denen 2.299 Termine in 2022 gegenüberstehen. Dies ist dennoch deutlich geringer als in den beiden Vorjahren, als monatlich 2.651 bzw. 2.648 Immobilien versteigert werden sollten.

 

Versteigerungszahlen nach Bundesländern im Jahresvergleich

Tabelle 3 ergänzt die Vorjahre um die Zahlen aus 2023 und nutzt die letzte Spalte zur Darstellung von Veränderungsraten. In einer ganzen Reihe an Bundesländern nimmt die Anzahl der Zwangsversteigerungen im zweitstelligen Prozentbereich zu. Mit einer Zunahme von rund 42% steigen die Zahlen in Schleswig-Holstein erheblich an. Hier wird die höchste Anzahl seit Durchführung dieser Erhebungen erreicht. Aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Hamburg liegen die Steigerungsraten bei über 20%. Zweistellig sind die Steigerungsraten zudem in Bayern und im Saarland.

 

Für Fragen stehen Ihnen Herr Prof. Dr. Wölfle (woelfle@steinbeis-cres.de) und Daniel Buchholz (buchholz@steinbeis-cres.de) gerne zur Verfügung.

 

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